Diagnose: Unbefriedigende Situation bei der Akustikus­neurinom-Diagnose

Die Diagnose ist immer noch das schwächste Glied im Verlauf der Erkrankung mit dem Hirntumor Akustikusneurinom. Das ist deshalb so schwerwiegend, weil sich durch eine späte Diagnose die Heilungschancen drastisch verschlechtern.

Tatsache ist, dass das Akustikusneurinom sich durch deutliche Symptome zeigt. Tatsache ist auch, dass diese Symptome nicht allein spezifisch für diesen Hirntumor sind. Aber Tatsache ist leider auch, dass bei der Erklärung, Deutung und Analyse dieser Symptome noch immer sehr viel schiefläuft, und das sowohl bei Betroffenen als auch bei den behandelnden Ärztinnen und Ärzte.

Manche Betroffene neigen dazu, Beschwerden zu bagatellisieren, zu verharmlosen oder zu negieren. Ärztinnen und Ärzte (einige, aber leider immer noch zu viele) tendieren dazu, solche Symptome wie Tinnitus, Hörsturz, Hörminderung, Kopfschmerzen und Schwindelbeschwerden als Allerweltsbeschwerden abzutun, als Folgen von Überarbeitung, Stress oder «normaler Alterung» . Die Betroffenen fühlen sich daraufhin nicht Ernst genommen oder als Hypochonder abgestempelt, und das Akustikusneurinom wächst und wächst. So kann es vorkommen, dass sich die Situation so zuspitzt, dass regelrechte Notoperationen notwendig werden.

Intra- und extrameatal gelegenes Akustikusneurinom im Stadium B nach WIGAND bzw. vom Typ 2 nach SAMII; schematische Darstellung.
Intra- und extrameatal gelegenes Akustikusneurinom im Stadium B nach WIGAND bzw. vom Typ 2 nach SAMII; schematische Darstellung.

Es gibt zum Glück aber auch etliche Ärzte – Allgemeinpraktiker, Fachärzte für HNO, Neurologie und sogar Orthopäden – die entweder sofort oder spätestens bei Auftreten von zwei oder mehreren dieser Symptome das veranlassen, was allein den Nachweis für das Vorliegen des Hirntumors Akustikus­neuriom bringt: eine Magnetresonanztomograpie (MRT).

Empfehlungen zur Diagnose bei Verdacht auf Akustikusneurinom

Alle Diagnoseverfahren sind schmerzfrei für den Betroffenen und nicht besonders zeitaufwändig. Die Verfahren sind vielseitig und technisch-methodisch interessant, so dass man der Diagnose sogar etwas Angenehmes abgewinnen kann. Wenn sie ein klares Ergebnis zeigen, ohnehin, denn eine rechtzeitig erfahrene Wahrheit ist immer besser als eine spät erfahrene.

Als Lehre aus leider vielen zu späten Diagnosen ist Folgendes zu empfehlen: Wenn eines der typischen Akustikusneurinom-Symptome auftritt, ist darauf zu drängen, dass eine klare Aussage zu den möglichen Ursachen gemacht wird und einige Ursachen ausgeschlossen werden. Gummiartige Deutungen oder bagatellisierende Aussagen sind nicht zu akzeptieren. Eine Computertomographie als kostengünstigeres bildgebendes Diagnoseverfahren ist abzulehnen. Bei nicht eindeutig zu klärenden Ursachen ist immer auch an einen Tumor, an ein Akustikusneurinom zu denken. Spätestens bei Auftreten von zwei Symptomen ist eine Magnetresonanztomographie (MRT) einzufordern. Anfangs nur geringe Beschwerden sind kein Grund, eine intensive Diagnosearbeit aufzuschieben, denn sie sind als Chance zu begreifen: Je eher das Akustikusneurinom diagnostiziert ist, um so grösser sind die Chancen einer erfolgreichen und komplikationslosen Therapie!

Hörorgan

Diagnoseverfahren bei Tinnitus und Hörminderung

Gleichgewichtsorgan

Diagnoseverfahren bei Gleichgewichtsstörungen

MRT

Herausragende Bedeutung bei der Tumor-Diagnose

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